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Columbus

Das Geburtshaus Tennessee Williams', wunderschöne Südstaatenvillen, ein verwunschener Friedhof als der Ursprungsort des amerikanischen Feiertags Memorial Day - Columbus bietet ein besonderes Südstaatenerlebnis einschließlich eines Festivals der Leckereien und des Blues.

Bei so mancher Tour durch Mississippi wird Columbus allzu leicht übersehen. Ein Fehler! Nahe der Grenze zu Alabama gelegen, erscheint die Stadt auf den ersten Blick zu weit abseits auf dem Weg von Memphis nach New Orleans. Der Umweg ist aber nur klein, und die Route von Jackson nach Birmingham in Albama und weiter nach Atlanta führt sogar direkt an der Stadt entlang. Ein Stopp lohnt sich allemal.

Die Erkundungstour beginnt am alten Pfarrhaus, dem Welcome Center. Hier wuchs der weltberühmte Schriftsteller und Pulitzerpreisträger Tennessee Williams auf. Der viktorianische Bau, neben Besucherzentrum auch das Museum über den großen Sohn der Stadt, passt sich gut ins Stadtbild ein. Nur einen Fußweg entfernt findet man hübsche Läden und Coffeeshops. Der gut ausgebaute Spazierweg River Walk führt nur einen Steinwurf entfernt am gemächlich dahinfließenden Tombigbee entlang; auch Jogger fühlen sich dort wohl. Ein alter, baumbestandener Campus, wunderschön und öffentlich zugänglich, gehört der ersten öffentlichen Hochschule für Frauen in den USA, der heutigen Mississippi University of Women - wo längst neben weiterhin vielen Studentinnen auch der eine oder andere junge Mann studieren darf, wenn er sich gut benimmt.

Columbus ist stolz auf seinen ganzen Stadtteil von Südstaatenvillen aus der Zeit vor dem Amerikanischen Bürgerkrieg. Zu den Historic Home Tours im März und bei der MS Spring Pilgrimage von Ende März bis Mitte April stehen prächtige Privathäuser Besuchern offen. Die Events lassen tief in Architektur, Geschichte und Kultur des Südens blicken. Unbedingt zu jedem Columbus-Besuch gehört auch ein Spaziergang über den Friendship Cemetary. Während des Amerikanischen Bürgerkriegs diente Columbus als Lazarettstadt. Nach der Schlacht von Shiloh im Nachbarstaat Tennessee, in Mississippi auch im benachbarten Corinth ausgefochten, wurden auf dem Friedhof mehr als 2000 Gefallene der Südstaaten und bis zu 150 Unions-Soldaten aus den Nordstaaten bestattet. Im Jahr nach Kriegsende, am 25. April 1866, dekorierten die Bürger von Columbus die Gräber beider Kriegsparteien. Dieses Zeichen der Versöhnung war der Ursprung des bis heute in den ganzen USA begangenen Feiertags Memorial Day für die Gefallenen aller Kriege und inspirierte den Dichter Francis Miles Finch zu seinem berühmten Gedicht The Blue and the Gray.

Outdoor-Fans kommen nach Columbus zum Bootfahren, Campen oder Preisangeln. Catfish in the Alley steht für eines der jährlichen Top-Events der Südstaaten. Zu reichlich Südstaatenküche wird feinster Blues serviert. Gleichzeitig ist Catfish in the Alley der Auftakt zur Columbus Spring Pilgrimage.

Rudi und Rita Schneider haben im Sonntagsspaziergang des Deutschlandfunk ein wunderschönes Radioportrait von Columbus gezeichnet.