Verkehrsbüro für A / CH / D

Verlässliche Informationen auf Deutsch für Reisende, die Reisebranche und die Medien

Yazoo County

Bunt. Authentisch. Einzigartig. Jimmy „Duck“ Holmes veranstaltete im Jahre 1972 auf seiner Farm in Bentonia zum ersten Mal sein heute legendäres Festival der akustischen Bluesmusik.

Alles begann mit einem Diskjockey und dem A-cappella-Auftritt von Walter Lee „Big Daddy“, auch bekannt als „500 Pfund Blues“. Holmes brachte zum „Bentonia Blues Festival“ Traditionalisten auf die Bühne, die noch ohne dröhnende E-Gitarren auskamen – unter ihnen sein eigener Mentor Jack Owens sowie James „Son“ Thomas. Das Festival wuchs schnell, und weiterhin steigt das Happening auf dem Farmland der Familie Holmes am Highway 49 in Bentonia. Sein Name steht für die vielen Facetten des Delta-Blues. So kamen in den letzten Jahren auch Bill Abel, Terry „Harmonica“ Bean, Lightin’ Malcolm, L.C. Ulmer, Leo “Bud” Welch, Bobby Rush und natürlich Jimmy „Duck“ Holmes selber auf der Bühne.

Das Erbe der akustischen Blues-Tradition gilt es zu wahren. Die Ikone des Bentonia Blues Festival heißt Skipp James. Ihm, der vorzugsweise in offenem E-Dur oder D-Moll spielt, wurde mit einer Tafel des Mississippi Blues Trail in Bentonia ein Denkmal gesetzt. Weitere dieser Marker in Bentonia ehren Jack Owens und die Bluesbar Blue Front Cafe. In Yazoo City, das nördlich von Bentonia am Highway 49 liegt, stehen Tafeln für Arnold „Gatemouth“ Moore und Tommy McClennan. Bluesfans aus den USA und aus Europa haben es sich zur Gewohnheit gemacht, in den Tagen vor Beginn des Festivals den Landkreis Yazoo County ausgiebig zu erkunden. Die Zeitschrift American Blues Scene schreibt: „Was das Festival so besonders macht ist die Gelegenheit, an einem Ort zu sein, an dem das Erbe des Blues geradezu übersprudelt. Hier erfährt man die Kraft der Ursprünge moderner Musik, vermittelt von Musikern, die sich aufgemacht haben, den Delta-Blues im Bewusstsein von Musikbegeisterten in aller Welt zu verankern.“

Der Glenwood Cemetery in Yazoo City gilt als der „zweitverwunschenste Friedhof in den USA“. Eine Kette umfasst das „Hexengrab“. Willie-Morris beschrieb dieses Grab 1971 in seinem Buch Good Old Boy: A Delta Boyhood. Der Legende nach lockte eine alte, am Ufer des Yazoo Rivers lebende Frau die Flussfischer in ihr Haus, um sie dort zu Tode zu foltern. Eines Tages erwischte der Sheriff sie auf frischer Tat und verfolgte sie so lange durch die Sümpfe, bis sie im Treibsand versank. Beim Untergehen schwor die alte Frau Rache an Yazoo City und seinen Menschen. „In 20 Jahren kehre ich zurück und brenne die Stadt nieder.“ Die Jahre vergingen, niemand dachte jemals wieder an ihre Worte – bis ins Jahr 1904, als ein Großbrand über 200 Heime und nahezu jedes Geschäft in Yazoo City zerstörte – 324 Gebäude in Summe.