Südstaatenperle Natchez
270 km nordwestlich von New Orleans am steilen Ostufer des Mississippi gelegen, ist diese Stadt ein besonderes Juwel in der ohnehin reich gefüllten Schatztruhe des Südens.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Natchez dank des Hafens und der Baumwolle aus dem Umland zu einer der reichsten Städte der USA. Hier lebte einst die Hälfte aller Millionäre des Landes. Vom Bürgerkrieg unberührt geblieben, sind die Antebellumvillen in und um Natchez bis heute die Schmuckstücke der Stadt. Mehr als 500 Gebäude aus dieser Zeit säumen die Straßen, und einige der Anwesen können besichtigt werden.
Das ganze Jahr der Öffentlichkeit zugänglich ist Stanton Hall, 1857 für den Baumwollpflanzer und -händler Frederic Stanton erbaut. Das Anwesen beeindruckt mit seinen weißen korinthischen Säulen und gilt als eindrucksvollstes Greek-Revival-Haus der Stadt. Auch innen zeugt das Haus von Luxus: eine mit Blattgold verspiegelte Eingangshalle, gewaltige Kronleuchter aus Bronze und Zimmer mit europäischen Antiquitäten.
Das im Greek Revival Style errichtete Anwesen Magnolia Hall ist ebenfalls einen Besuch wert. Das Herrenhaus wurde 1858 für den Plantagenbesitzer Thomas Henderson errichtet. In der Broadway Street findet man Rosalie, 1820-23 erbaut. Die Residenz glänzt mit seiner aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammenden viktorianischen Einrichtung.
Sehenswert ist auch die im orientalischen Stil entworfene, achteckige Villa Longwood, deren Bau 1860 begann. In der Mitte erhebt sich ein sechzehnseitiger weißer Aufbau, gekrönt von einer byzantinischen Kuppel. Wegen des Bürgerkriegs blieb das Gebäude unvollendet. Von den geplanten 32 Räumen wurden nur neun im Erdgeschoss fertig gestellt, in denen Julia Nutt nach dem Tod ihres Mannes 1864 bis zu ihrem eigenen Ende 1897 mit ihren Kindern lebte. Die meisten Möbel der Familie sind noch vorhanden.
Besonders stimmungsvoll ist ein Besuch von Natchez während der im Frühjahr und Herbst stattfindenden Festwochen Pilgrimage. Dann öffnen viele der historischen Herrenhäuser ihre Pforten, die der Öffentlichkeit normalerweise nicht zugänglich sind. Die Gastgeber empfangen die Besucher in historischen Gewändern und gewähren Einblicke in ihre mit authentischen Möbelstücken aus dem 19. Jahrhundert ausgestatteten Residenzen. Zum Programm gehören auch Umzüge und Konzerte.