Vicksburg
Sechs lange Wochen belagerten die Nordstaatler Vicksburg. In einem Halbring um die Hafenstadt am Mississippi tobte die Schlacht. Ausgerechnet am 4. Juli, dem amerikanischen Unabhängigkeitstag, mussten die Südstaatler kapitulieren.
Der 4. Juli 1863 markierte den Anfang vom Ende der Konföderierten Staaten von Amerika. Den Verlust der Kontrolle über den Mississippi, des wichtigsten aller Transportwege, konnte der Süden nie wieder wettmachen. Die endgültige Niederlage im Jahr 1865 zeichnete sich ab. Die Einwohner von Vicksburg fühlten sich so sehr gedemütigt, dass sie den Nationalfeiertag erst hundert Jahre nach der Schmach wieder feiern mochten.
Besucher folgen den Spuren des Bürgerkrieges im Vicksburg National Military Park, auf dem ehemaligen Schlachtfeld mit seinen vielen Denkmälern und auch Schützengräben, die noch gut erkennbar sind. Zu sehen ist auch die USS Cairo, eines der ersten Panzerschiffe der Welt, das am 12. Dezember 1862 im Yazoo River nördlich von Vicksburg gesunken war. In der Stadt selbst erzählt das Old Court House Museum über die Belagerung. Man sieht Patronengürtel, Säbel, Gewehre, Fahnen, aber auch Gemälde aus friedlicheren Zeiten.
Neben seiner besonderen Geschichte hat die 43 Meilen westlich der Hauptstadt Jackson gelegene Hafenstadt ein großes Freizeitangebot. In Historic Downtown reihen sich Andenkenläden, Kunstgalerien und Museen aneinander. Das Biedenharn Coca-Cola Museum ist der Ort, an dem 1884 erstmals Coca-Cola in Flaschen abgefüllt wurde. Sehenswert sind auch die River Murals, große Wandgemälde am Yazoo River mit Motiven aus der Geschichte. Diese und überhaupt das Leben am großen Fluss zeigt auch das Museum Lower Mississippi River Museum & Riverfront Interpretive Site.
Auch einige Restaurants und Bars gibt es in Downtown: Frische Meeresfrüchte und Fisch, typisches Südstaaten-Essen oder kulinarische Genüsse aus anderen Ländern, für jeden Geschmack ist etwas dabei.
Im Umland erfreuen sich Golfer auf zwei Kursen und auch Angler und Wanderer kommen dort auf ihre Kosten. Im Chotard Landing Resort wohnen Naturbegeisterte in gut ausgestatteten Hütten. Vicksburg bietet Hotels und Bed-and-Breakfast-Häuser in großer Auswahl. Eine wahre Perle ist die Anchuca Historic Mansion & Inn. Joseph Emery Davis, Bruder des ehemaligen Südstaaten Präsidenten Jefferson Davis, war bis zu seinem Tod im Jahre 1870 Herr dieser Südstaaten-Villa wie aus dem Bilderbuch. Der grausam gescheiterte Präsident hat vom Balkon seine Abschiedsrede gehalten. Heute schlafen Touristen in und zwischen Antiquitäten im Stil des 19. Jahrhunderts im Haupthaus oder in einem Nebengebäude. Wer woanders wohnt, besucht vielleicht das nette Restaurant.